Träger des Denkmalpflegepreis ­ des Landkreises Teltow- Fläming

Der Wasserturm auf dem ehemaligen Gutsgelände

Der Wasserturm gehörte zum Ensemble des ehemaligen Rittergutes, das 1896 der Berliner Architekt Wilhelm Böckmann erwarb. Er nahm umfangreiche Bauten und Umbauten am Gut und im Gutsbezirk (ehemaliger zum Gut gehöriger Ortsbereich im Dorfkern) vor. In kürzester Zeit entstand ein modernes Mustergut, das auf elektrischen Betrieb eingerichtet war. So wurde 1897 der Wasserturm errichtet und die mit elektrischer Oberleitung betriebene Gutsbahn, die bis zum Bahnhof Dahlewitz führte, begonnen.

Wilhelm Böckmann (1832-1902), der in Berlin wohnte, ließ das Gut verwalten. Für dessen wirtschaftlichen Aufschwung spielte der Wasserturm eine wesentliche Rolle. Vom kreisrunden stählernen Wasserbehälter, der sich im 30 m hohen gemauerten Schaft befand und auf Grund seiner Höhe einen ausreichenden Leistungsdruck bis zu allen Verbrauchsstellen sicherte, wurde die gesamte Wirtschaft des Gutes (Haus, Hof, Gärten und Viehställe) versorgt. Der Gutspark mit seinen Teichen war über ein zusätzliches Pumpensystem angeschlossen.

Aus einem Brunnen in der Gutsbrennerei gelangte mit Hilfe einer elektrisch betriebenen Pumpe das Wasser in den Behälter im Turm. Der jeweilige Wasserstand war an einer Messlatte, die mit einem Schwimmer verbunden, sich an der Außenwand befand. Das System war etwa fünfzig Jahre in Betrieb.

Die Bombenabwürfe, die Anfang Dezember 1943 besonders im Dorfkern großen Schaden anrichteten, verursachten am baulichen Zustand des Wasserturmes etliche Risse.

Quelle:
Materialsammlung des Vereins Historisches Dorf Dahlewitz e.V.
23.1.2009, VS

Weitere Daten zum Wasserturm:

1922erfolgt eine größere Reparatur mit Kalksteinentfernung aus dem Kessel
1943(03.12.) Bombeneinschläge im unmittelbaren Bereich des Gutsgeländes
1969Die Bäuerliche Handelsgesellschaft lässt das Dach mit Ziegeln eindecken, der Dachstuhl musste teilweise erneuert werden.
1972(13.11.) Ein schweres Unwetter verursacht Schäden am Ziegeldach, die sich durch weitere Witterungsunbilden vergrößerten.
1989(17.02.) Maßnahmen zur Sanierung und Rekonstruktion werden festgelegt
Der Wasserturm wird in die Kreisdenkmalliste aufgenommen.
1990Der Rechtsträger legt eine umfangreiche bautechnische Dokumentation mit künftigen Nutzungsvorschlägen vor.
1991/93Das Gutsgelände geht in Treuhandverwaltung über
1994(09.03) Der Aufsatz der erneuerten Wasserturmhaube ist nach historischem Vorbild wieder errichtet:, Dachstuhl mit Zinkblech belegt und mit aufgesetzter Wetterfahne
1996Die Treuhandverwaltung verkauft das Gutsgelände mit Wassterturm
2000Der Wasserturm wird als Wahrzeichen der Gemeinde Dahlewitz in das Kommunalwappen aufgenommen
2005Die Rekonstruktion des Treppenaufganges wird durchgeführt
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