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Das Taut Haus in Dahlewitz

Von 1920 bis zu seiner Emigration nach Japan im Jahre 1933 wohnte der Architekt Bruno Taut (1880-1938) in Dahlewitz. 1926 erbaute er sein eigenes Wohnhaus in der Wiesenstraße Nr. 13, das im Jahre 1989 zum Baudenkmal erklärt wurde. Es ist infolge seiner besonderen Außen- und Innenarchitektur in die internationale Baugeschichte eingegangen.

Seine Grundprinzipien für den vielfältigen sozialen Wohnungbau sind am Beispiel dieses Hauses in höchstem Maße künstlerisch umgesetzt: Die Beziehung zur Natur, die Wirkung des Lichtes und der Farben, das Beachten der Funktionalität im inneren und äußeren Wohnbereich.

Ausführlich beschreibt und erläutert Bruno Taut in seinem Buch EIN WOHNHAUS die Besonderheiten des heutigen Baudenkmals; so zur viel diskutierten Hausform: diese „ist eine Kristallisation der atmosphärischen Bedingungen: Sie wird unterstützt durch die Farbe, welche hier in äußerster Gegensätzlichkeit angewendet ist: gegenüber dem weiten Naturgrün als Widerspiel von untergehender Sonne und Wolkenreflexen auf der Westseite ganz und gar schneeweiß, auf der Ostseite, der Straße zugewendet, schwarz:…Licht und Wärme der Morgensonne wird in das Haus hineingesaugt,…“

Bruno Taut war er in den 1920er Jahren als Pionier des sozialen Wohnungsbaus allein in Berlin für fast 10‘000 Wohnungen als Architekt tätig. Im Jahr 2008 wurden die Siedlung Schillerpark (1924–1930 erbaut), die Hufeisensiedlung Britz (1925–1930) und die Wohnstadt Carl Legien (1928–1930) wie auch die von Taut 1913–1916 errichtete Gartenstadt Falkenberg in die Liste des UNESCO Welterbes aufgenommen.

1930 erhielt er eine Berufung als Hochschullehrer an die Technische Universität in Berlin. Nach über dreijährigem Aufenthalt im Exil in Japan (ab Mai 1933) folgte Bruno Taut Ende 1936 einer Einladung in die Türkei, wo er nochmals intensiv als Architekt, Wissenschaftler und Hochschullehrer tätig sein konnte. Er starb am 24. Dezember 1938 in Istanbul, kurz vor dem Abschluss seines dort nochmals erbauten persönlichen Wohnhauses, das für ihn einen starken Bezug zu dem verlassenen in Dahlewitz haben sollte.

Das „Taut-Haus“ in Dahlewitz, das sich in privatem Eigentum befindet, wird sorgsam und mit hoher Verantwortung als Baudenkmal bewahrt.

Trotz zwischenzeitlich erfolgter Rekonstruktion sind derzeit Instandsetzungs- und Sanierungsarbeiten erforderlich.

Quelle:
Materialsammlung des Vereins Historisches Dorf Dahlewitz e.V. 23.1.2009, VS

Weitere Informationen zu Leben und Wirken von Bruno Taut unter:
www.bruno-taut.de
www.gehag.de
www.dhm.de
www.art-in-berlin.de
www.library.ethz.ch
www.wikipedia.org

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