Die Gemarkungsgrenzen von Dahlewitz verlaufen hauptsächlich in Niederungen. Auf die dort seit dem frühen Mittelalter siedelnden Slawen ist die Ortsbezeichnung „Dolwiz“ zurückzuführen, die „Ansiedlung im Tale“ bedeutet.
Die erste deutsche Kolonisation kann für die Mitte des 13.Jahrhunderts angenommen werden, die frühzeitig mit dem Kirchenbau einherging. Bereits am 24. Februar 1305 – dem Ersterwähnungsdatum des Ortes – trat Markgraf Hermann von Brandenburg sein Patronat der Kirche an das Nonnenkloster in Spandau ab.
Der heutige Dorfkern entspricht seither dem typisch deutschen Angerdorf. Der Hauptdurchgangsweg verlief südlich der Kirche bzw. des Kirchhofes und hatte auf Überlandwegen Verbindungen zu allen umliegenden Ortschaften mit Anschluss an die Städte Mittenwalde, Potsdam, Zossen und Berlin. Trotzdem blieb Dahlewitz über die Jahrhunderte ein kleines Dorf, das sich nicht über den Angerbereich hinaus vergrößerte.
Nach dem ältesten Gebäude, der Dorfkirche, entstand seit dem Mittelalter aus einem Wohnhof das sich ständig erweiternde Rittergut am nördlich verlaufenden Angerweg. Ab 1763 stand daneben das erste Schulhaus, 100 Jahr später das nächste an der südlichen Dorfstraße. Mit dem Ausbau der Provinzialchaussee 1838, der späteren B 96, entwickelte sich neben dem regen Durchgangsverkehr auch das Dorf selbst. Seitdem die neue B 96 östlich am alten Dorfkern vorbeiführt (2007), verlaufen wie ehedem die Dorfstraßen wieder beidseits am Anger vorbei. Die beiden Gaststätten (Lindenhof und Jugendclub) haben bereits seit Mitte der 1990er Jahre ihren Betrieb eingestellt.
Dahlewitz ist über die Bahnstrecke hinaus bis zum Glasowbach bebaut ist, hat derzeit über 2000 Einwohner und im südöstlichen Teil der Gemarkung ein ausgedehntes Gewerbegebiet.
Der Dorfkern ist mit dem Anger in die 1994 von der damaligen Gemeindevertretung beschlossenen Erhaltungssatzung einbezogen. Alle Veränderungen auf den Grundstücken werden daher gesondert beurteilt und vom Bauamt genehmigt. So bleiben die historischen märkischen Bauernhöfe, angelegt im 19. Jahrhundert, erhalten, auch wenn sie inzwischen ihr Nutzungszweck verändert hat. Die für die Gutsarbeiter gebauten Wohnhäuser gehörten bis 1928 zum eigenständigen Gutsbezirk. Nach der Bodenreform wurden sie ab 1946 zu Neubauerngehöften umgebaut.
Der Anger ist eine gepflegte Dorfanlage mit teilweise altem Baumbestand, inmitten wie eine Krönung die eindrucksvolle solide Dorfkirche mit dem Respekt erheischenden Westturm und dem ehrwürdigem mittelalterlichen Eingangsportal.
Westlich der Kirche steht das Kriegerdenkmal, davor eine einladende mit Holzbänken freundlich gestaltete Sitzgruppe und einer Informationstafel für die gesamte Gemarkung Dahlewitz, die seit 2003 als Ortsteil zur Gemeinde Blankenfelde-Mahlow gehört.
Wünschenswert wäre, dass das Gutshaus recht bald nutzbringend einen ansehnlichen Anblick bietet und dass in die über 160 Jahre alte Gaststätte „Lindenhof“, die in den 1980er Jahren modernisiert und durch einen Hotelanbau erweitert wurde, wieder Leben einkehrt.
Quelle: Materialsammlung des Vereins Historisches Dorf Dahlewitz e.V. 23.1.2009, VS